Interview mit...
...Jenny-Mai Nuyen
"Die
Sturmjäger von Aradon - Feenlicht"
„Man schreibt ja immer über die Dinge, die einen beschäftigen.“
Anlässlich von „Feenlicht“ traf Booksection.de Jenny-Mai Nuyen in München zum Interview.
Booksection: Was hat sich zwischen Deinem ersten Buch „Nijura“
und Deinem neusten, dem ersten Teil Deiner Trilogie „Die Sturmjäger
von Aradon - Feenlicht“ in Deinem Leben verändert?
Jenny-Mai Nuyen: Alles natürlich! Ich glaube meine Bücher haben sich
so verändert, wie auch ich mich verändert habe, wobei man das natürlich
nur schwer beobachten kann, man sieht das ja immer erst rückblickend in
ein paar Jahren.
Booksection: Deine Geschichten sind also mit Dir gewachsen?
Jenny-Mai Nuyen: Schon, ja. Auf jeden Fall sprachlich und auch von den Themen,
die mich interessieren. Bisher habe ich immer geschrieben, was mich gerade selbst
beschäftigt hat, daher müssten die Bücher auch eine Entwicklung
widerspiegeln.
Booksection: Deine Figurenzeichnung ist in Deinen Büchern immer positiv
aufgefallen. Machst Du Unterschiede beim Schreiben von weiblichen und männlichen
Charakteren?
Jenny-Mai Nuyen: Ich denke nicht so sehr in diesen Kategorien
und versuche den Charakter einer Figur unabhängig vom Geschlecht zu entwickeln.
Bei „Rabenmond“ war es z.B. so, dass ich ganz lange alle Figuren
andersherum vorgesehen hatte und dann entschied, alle Frauen in Männer
zu verwandeln und umgekehrt, weil es einfach besser passte. Natürlich gibt
es Unterschiede in der Denk- und Reaktionsweise von Männern und Frauen,
ich glaube aber, dass das Geschlecht wirklich keine zu große Rolle spielen
sollte.
Booksection: Im Verhältnis gesehen: Wie viel Zeit verwendest Du für
die Figuren, wie viel für die Geschichte?
Jenny-Mai Nuyen: Das kann man nicht sagen. Meistens sind es ja die Figuren,
die die Geschichte tragen.
Booksection: Es kann also nicht passieren, dass Du beispielsweise eine gute
Figur im Kopf hast, und die Geschichte darum bastelst?
Jenny-Mai Nuyen: Das kommt auf die Geschichte an. Bei „Rabenmond“
war es so, dass erst Mion da war, die ja wahnsinnig gut darin ist, die Liebe
anderer Menschen zu bekommen, selbst jedoch keine Liebe schenken kann, vielleicht
deshalb auch auf andere so attraktiv wirkt. Anschließend kam der Meister,
der genau dieses Talent ausnutzt. Danach erschuf ich erst die Welt, in der beide
leben und erst dann hat sich die Geschichte entwickelt.
Bei den „Sturmjägern“ war es nun so, dass ich zuerst die Idee
zu dem Land hatte, das lebendig ist. Dann habe ich mir überlegt welche
Figuren diese Geschichte transportieren können.
Booksection: Der verschwendete Rohstoff im Buch kann man mit unserem Öl
gleichsetzen. War Dir dieser Bezug zur Realität wichtig?
Jenny-Mai Nuyen: Ich habe nicht gedacht: „Jetzt erzähle ich eine
Geschichte über Umweltverschmutzung oder ausgebeutete Ressourcen!“
aber natürlich war das eine Inspirationsquelle, die mich damals sehr beschäftigt
hat und über die ich nachgedacht habe. Man schreibt ja immer über
die Dinge, die einen beschäftigen.
Booksection: Gibt es für die Figuren in „Die Sturmjäger von
Aradon“ reale Vorbilder? Zu Nova z.B.?
Jenny-Mai Nuyen: Er basiert nicht nur auf einer Figur. Er hat viele Eigenschaften
von Menschen, die ich kenne. Figuren, die einem selbst nicht ganz so ähnlich
sind, muss man ja schließlich irgendwoher nehmen.
Booksection: Du hast gerade Dein erstes Buch Deiner ersten Trilogie vorgestellt:
„Die Sturmjäger von Aradon – Feenlicht“. Haben sich die
Anforderungen verändert, da Du die Geschichte der beiden Folgebände
ja noch nicht geschrieben hast?
Jenny-Mai Nuyen: : Ich habe mich für jeden Teil ein Thema ausgesucht. Der
Grund, warum ich dieses Mal eine Trilogie schreiben wollte, war, weil mich dieses
Land so gereizt hat und ich dort ein bisschen länger bleiben wollte und
mir selbst den Raum geben wollte, verschiedene Stränge auszuarbeiten.
Das ist ja nun meine erste Trilogie, darum hatte ich die Befürchtung, dass
der zweite Teil eine Art Durchhänger wird, wie das ja bei vielen Trilogien
der Fall ist. Deshalb habe ich im ersten Band noch nicht sehr viel verraten.
Ich bin auch wirklich froh darüber, dass ich noch ganz viele Geheimnisse
habe, die dann im zweiten und dritten Band erst enthüllt werden.
Booksection: Wie oft überarbeitest Du Deine Geschichten?
Jenny-Mai Nuyen: Nie! Ich bin ganz schlecht im Überarbeiten. Ich denke
dann immer: „Je öfter ich es überarbeite, desto schlechter wird
es!“
Booksection: Wir haben ganz viel an „Die Sturmrufer von Aradon“
kritisiert. Welche Versprechen kannst Du uns für Buch 2 geben?
Jenny-Mai Nuyen: Ich habe mir ganz viel aufgehoben! Vielleicht hätte ich
ein wenig mehr verraten sollen, aber ich konnte nicht gleich alles herauslassen.
Für die nächsten Bände kann ich versprechen, dass einige dunkle
Geheimnisse über die Hauptfiguren ans Tageslicht kommen. Es wird eine tiefe
Liebesgeschichte geben. Und einer der Helden wird sterben …
Booksection: Hast Du Buchtipps für unsere Leser?
Jenny-Mai Nuyen: Von der Fantasygeschichte „Das Paradies der Schwerter“
von Tobias O. Meißner war ich sehr begeistert. Das ist ein toller Schriftsteller
mit einer tollen Sprache und tollen Figuren!
Booksection: Möchtest Du noch ein Grußwort an unsere
Besucher und Deine Fans richten?
Jenny-Mai Nuyen: Ich hoffe, alle Leser werden Spaß an „Feenlicht“
haben und noch viele tolle Bücher auf BOOKSECTION.DE entdecken!
Das Interview wurde veröffentlicht am: 22.09.2009