
Buchkritik von Stefanie Rufle
Eine uralte Geschichte – sie wurde 1852 zum ersten Mal veröffentlicht – die aber nie an Aktualität verloren hat. Zwar gab es, als Dickens das "Weihnachtslied" schrieb, noch keine Kranken- und Sozialversicherungen, Kinderarbeit war für viele Familien überlebenswichtig, von Urlaub und freien Wochenenden konnte man damals nur träumen. Doch auch auf unsere Zeit ist diese Geschichte durchaus übertragbar – in einer Welt, in der es nur noch um Konsum und Kommerz geht, wo Äußerlichkeiten immer wichtiger werden und man sich immer weniger für seine Mitmenschen interessiert, scheinen die Werte, die dieses Buch vermittelt, elementar zu sein. Dickens hat die Botschaft, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, zwischen Gut und Böse zu wählen, den Verlauf seines Lebens selbst zu bestimmen. Das ist also unbedingt auch ein Bilderbuch für Erwachsene.
Eric Kincaid ist es gelungen, die viktorianische Welt in seinen Illustrationen sehr eindrücklich und auch durchaus humorvoll darzustellen – vor allem Scrooge und die drei Geister sind gut gelungen. Dieses Buch verführt ältere Kinder und auch Erwachsene, in eine vorweihnachtliche Stimmung einzutauchen und mit dem alten Scrooge auf eine bessere Welt zu hoffen...