
Buchkritik von Stefanie Rufle
Val McDermis Thriller um die Ermittlerin Carol Jordan und den Profiler Tony Hill sind stets von einem ganz besonderen Zauber umgeben, der auf die außergewöhnliche Beziehung dieser beiden gequälten Charaktere zurückzuführen ist. Auch in „Rachgier“ bildet die symbiotische Verstrickung dieser beiden faszinierenden Persönlichkeiten wieder den Dreh- und Angelpunkt einer Geschichte, die sich mit den finstersten Abgründen der menschlichen Spezies beschäftigt. Während Carol und Tony einem perfiden Serienkiller auf der Spur sind, umkreisen sie sich gleichzeitig wie in einem seltsamen Tanz, und vor allem Tony versucht alles, um Carols innere Dämonen im Zaum zu halten. Einmal mehr gelingt es McDermid, sich in vagen Andeutungen zu ergehen und ihre Leser nur ganz allmählich zum Kern des Ganzen zu führen.
Val McDermid führt uns in „Rachgier“ mitten hinein in einen äußerst komplexen und durch und durch rätselhaften Kriminalfall, in dem sie den Mörder und dessen grausame Gedankengänge von Anfang an offen legt, ohne allerdings dadurch die Spannung aus den Augen zu verlieren. Zugleich lässt die Autorin ihre Leser am Seelenleben der Opfer teilhaben und entwirft so ein äußerst komplexes und vielschichtiges Szenario, das Platz für Spekulationen und Vermutungen lässt. Die Auflösung dieses Falls ist – in vielerlei Hinsicht – ein echter Knaller und wird so manchem Fan von Carol Jordan und Tony Hill das Blut in den Adern gefrieren lassen. Man darf gespannt sein, wie Val McDermid die Geschichte von Carol und Tony weitererzählen wird!
Carol Jordan und Tony Hill ermitteln in folgenden Fällen:
Ein kalter Strom
Schlussblende
Das Lied der Sirenen
Tödliche Worte
Schleichendes Gift
Vatermord
Vergeltung - The Retribution
Eiszeit
Schwarzes Netz
Rachgier
Der Knochengarten