
Buchkritik von Melanie Frommholz
Nach den beiden Trilogien „Grim“ und „Schattenwelt“ legt die deutsche Autorin Gesa Schwartz mit „Nacht ohne Schatten“ ihren neuen Fantasyroman vor. Die Geschichte von Naya, Jaron und Vidar ist getragen von vielen spannenden und facettenreichen Ideen und die Welt, die Schwartz entwirft, fasziniert von Beginn an. Durch ihren lebendigen Erzählstil hat man das lichtdurchflutete Valdurin und das finstere Rascadon bald vor Augen. Gesa Schwartz schafft es bereits nach wenigen Seiten, eine dichte und teilweise auch dramatische Atmosphäre zu schaffen, die sie immer wieder gekonnt durch witzige Sequenzen bricht. Elfengeschichten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, umso wichtiger sind die Figuren in einer Geschichte. Naya, Jaron und Vidar sind Charaktere, die gut gezeichnet sind und man folgt ihnen gerne. Insbesondere die romantischen Verstrickungen in dieser Dreiecksbeziehung werden die Zielgruppe der weiblichen Teenie-Leserschaft begeistern. Wo die Romantik wohnt, ist oft auch der Kitsch zu Hause. Über weite Strecken findet Gesa Schwartz hier eine stimmige Balance, nur gegen Ende funktionieren ihre sprachlichen Bilder nicht immer und Formulierungen wirken ab und an doch dick aufgetragen. Dennoch fesselt „Nacht ohne Sterne“ bis zum Schluss, auch dank der vielen unverhofften Wendungen und weil die Autorin der Versuchung eines allumfassenden rosaroten Happy Ends widersteht.