
Buchkritik von Stefanie Rufle
Erneut bleibt einem während der Lektüre von Thomas Thiemeyers neuem Roman „Korona“ nichts anderes, als voller Hochachtung den Hut zu ziehen vor den so fundierten und umfassenden wissenschaftlichen Kenntnissen des Autors. Scheinbar spielend gelingt es Thiemeyer, naturwissenschaftliche Phänomene in einer spannenden und faszinierenden Geschichte einzubetten. Das Portal zu einer anderen Dimension ist es, das den Dreh- und Angelpunkt des packenden Plots bildet. Seit Menschengedenken ist man zugleich fasziniert und voller Angst vor der Möglichkeit, in eine Parallelwelt gelangen zu können. Immer wieder tauchen neue Theorien über mysteriöse Portale in andere Dimensionen auf – man denke nur an das britische Stonehenge. Thiemeyer spielt gekonnt mit diesem faszinierenden Gedanken, stellt Verbindungen zu der Theorie über die Wurmlöcher her und macht vor allem deutlich, wie klein und unwichtig unsere Welt im Vergleich zu all dem sein könnte, was noch neben uns her existiert.
Zugleich sprechen aus „Korona“ tiefes Verständnis und großer Respekt für die Natur und ihre Geschöpfe. Vor allem die Schilderungen der intelligenten Gorillas erscheinen beinahe schon wie ein Plädoyer für einen respektvolleren Umgang mit unseren tierischen Artgenossen, was sicherlich den einen oder anderen Leser etwas nachdenklich stimmen dürfte.
„Korona“ ist ein klug durchdachter Mysterythriller, der mit einem durchaus denkbaren Szenario und einer guten Figurenzeichnung zu überzeugen weiß.
Für sein neues Buch "Korona" recherchierte Thomas Thiemeyer in Afrika. Hier berichtet er über seine Reise in den Virunga-Nationalpark – und zu den Gorillas.
Außerdem kommt Ihr hier zum Livebook von "Korona" bei Droemer/Knaur.