
Buchkritik von Stefanie Rufle
Der Schweizer Autor Martin Suter stellt uns mit seinem neuen Helden J. F. v. Allmen einen Lebemann und Hochstapler vor, wie er sympathischer und liebenswerter kaum sein könnte. Von der ersten Sekunde an schließt man diesen Schwerenöter mit all seinen Schrullen und Macken in sein Herz, was ohne Frage Martin Suters großer Gabe der Charakterzeichnung zu verdanken ist. Immer wieder gelingt es dem Autor scheinbar mühelos, Menschen zu beschreiben, wie wir sie alle zu kennen vermeinen. Gebannt folgt man Allmens Täuschungsmanövern, seinen Bemühungen, alle Welt davon zu überzeugen, dass er nach wie vor der schwerreiche und mondäne Kunstsammler ist, der er vor Zeiten einmal war. Humorvoll und mit einer großen Portion Augenzwinkern erzählt uns Suter eine Geschichte, die sich immer mehr zum Kriminalfall ausdehnt und trotz vieler haarsträubender Wendungen stets glaubhaft und überzeugend bleibt.
Immer wieder blitzen hier landestypische Eigenarten durch, die die Geschichte um Allmen und sein lebenserfahrenes Faktotum Carlos so sympathisch und liebenswert machen. Blitzgescheit und voller Raffinesse schlagen diese beiden einen Haken nach dem anderen und lassen ihre Verfolger am Ende ziemlich alt aussehen. Martin Suter hat mit Allmen und Carlos ein witziges und ungewöhnliches Ermittlerduo erschaffen, das Vorfreude auf weitere Fälle weckt.
Die Serie um den Ermittler J. F. v. Allmen und seinen Butler Carlos umfasst folgende Bände:
Allmen und die Libellen
Allmen und der rosa Diamant
Allmen und die Dahlien
Allmen und die verschwundene María